Campen ist unsere Leidenschaft
                Auf dem Land und auf dem Wasser...

JUN
2023

SÜDNORWEGEN

3 Wochen durch Südnorwegen

Der zweite Roadtrip mit dem Bus

Ab in den Norden ist diesmal die Devise und so führt uns die Reise nach Südnorwegen. Davor starten Niklas und Lulu die Tour, bringen den Bus nach Norwegen und fahren die Route im Uhrzeigersinn. Wir treffen uns in Oslo, verbringen dort zusammen zwei Tage und übernehmen den Bus. Krasser Plan, der voll aufgegangen ist. Das die beiden den Bus nach 3 Wochen und knapp 4000km ohne einen Kratzer übergeben haben, ist schon aller Ehren wert - vor allem, weil wir nach unserem Roadtrip wussten, welche fahrtechnischen Herausfoderungen da zu bewältigen waren. Los geht´s also in der Hauptstadt Oslo und gegen den Uhrzeigersinn. Wir besuchen die Skischanze Holmenkollen, die Oper, das Viking-Museum und gehen abends schön Essen. Nach zwei Tagen fahren wir zunächst nach Lillehammer und dann über ein Hochplateau weiter in den Norden nach Trondheim. Sehenswert ist das Olympia-Museum in Lillehammer und das Rock-Museum in Trondheim. Für Trondheim waren eigentlich mehrere Tage geplant, aber da spielte das Wetter nicht mit. Also geht´s zügig weiter nach Kristiansund - zur Westküste. Über die Landschaftsrouten "Atlanterhavsvegen" (die Straße ins Meer) und den bekannten "Trollstigen" erreichen wir den Geiranger Fjord. Wir ergattern einen Stellplatz direkt am Fjord und bleiben wetterbedingt auch hier nur einen Tag. Das nächste Ziel ist Olden. Über 1000Hm schraubt sich die Passstraße nach oben. Dort angekommen machen wir Halt an einem Bergsee und fahren wieder hinunter nach Olden, um von dort zum Campingplatz "Melkevoll-Bretun" zu kommen - einem der schönsten Campingplätzen der Tour. Der CP liegt direkt unterhalb des Gletschers "Briksdalsbre". Es regnet den ganzen Tag und wir statten der Sauna einen Besuch ab. Am nächsten Tag wandern wir zur Gletscherzunge. Der Weg führt an tobenden Wasserfällen und Wildwasser vorbei. Der Gletschersee ist nach einer guten Stunde erreicht. Insgesamt ein gewaltiges Naturschauspiel. Es geht weiter nach Bergen. Unserer Meinung nach die schönste Stadt auf unserer Reise. Mit einem "Cable-car" erreichen wir eine Anhöhe und haben von dort eine grandiose Aussicht über die Stadt. Der in jedem Reiseführer als Sehenswürdigkeit beschriebene Fischmarkt besteht im Wesentlichen aus ein paar Holzhütten und ist ein ein paar Minuten durchlaufen - also eher enttäuschend. Wir buchen für den Nachmittag eine Fjordfahrt und schippern in gut einer Stunde zum Osterfjord. Nicht superaufregend, aber eine schöne Abwechslung. Für zwei Dosen Bier an Bord (Selbstbedienung) müssen wir umgerechnet 22€ berappen - geschmeckt hat´s trotzdem :-). Mit der "Bergen-Card" spart man den einen oder anderen Euro, wirklich rentiert hat sie sich für uns aber nicht. Wir fahren weiter in den Süden und bleiben an einem kleinen Stellplatz in Nedstrand stehen. 3 Plätze stehen, oberhalb des eigentlichen Campingplatzes, zur Verfügung - und einer gehört uns. Das Wetter ist prächtig und wir wandern hoch zur "kleinen Trollzunge". Im Gegensatz zu den sonst so bekannten Wanderungen, ist hier mal gar nichts los und die Aussicht von oben - überragend. Wir trauen uns ein Stück weit auf den ausgesetzten Felsvorsprung, lassen aber genügend "Sicherheitsabstand". Das Wetter bleibt schön, also verbringen wir einen weiteren Tag, genießen die Sonne und machen uns dann weiter auf den Weg nach Stavanger. Der anvisierte CP ist leider ausgebucht und es regnet den ganzen Tag. Wir besuchen also das Ölmuseum und fahren weiter. Schade eigentlich, weil wir auch für Stavanger eigentlich mehr Zeit geplant hatten. Der nächste Stop ist der CP am Preikestolen. Die Fahrt führt durch den 14 Kilometern langen Ryfast-Tunnel - dem längsten Unterwassertunnel weltweit - auf die andere Seite des Horge-Fjords. Die Wanderung zum Preikestolen verschieben wir wetterbedingt auf den nächsten Tag. Trotz Regen, aber einigermaßen guter Sicht  entscheiden wir uns für die Wanderung und erreichen nach gut zwei Stunden das Plateau. Wer nicht auf dem Preikestolen war, war nicht in Norwegen - so heißt es. Der Weg zum Preikestolen gehört wohl zu dem bekanntesten Highlights in Norwegen und so sind wir - trotz schlechtem Wetter - nicht alleine. Ganze Heerscharen sind hier unterwegs. Ja, die Plattform ist beeindruckend und die Ausschicht - bei gutem Wetter - wohl einmalig. Den Hype verstehen wir trotzdem nicht. Heute ist es kalt, nass und ziemlich windig und so treten wir bereits nach 5 Minuten den Rückweg an. Das nächste und damit letzte Ziel ist Lindesness, der südlichste Punkt Norwegens. Das Wetter bessert sich und wir erreichen über teils abenteuerlich enge Straßen das Kap. Der Parkplatz ist überfüllt und am Straßenrand ist auch nichts mehr frei. Beim zweiten Versuch klappt´s dann aber.  Für den Eintritt zum Leuchtturm und der schön angelegten Felslandschaft drumrum ist - wie fast überall in Norwegen - ein Entgelt zu bezahlen. Es geht weiter Richtung Kristiansand. Von dort startet in zwei Tagen die Fähre nach Dänemark. Auf dem Weg dorthin übernachten wir noch auf zwei Campingplätzen und verlassen Norwegen nach knapp drei Wochen per Schiff.

Fazit:
Norwegen beeindruckt uns vor allem durch seine wunderschöne und abwechslungsreiche Natur. Berge, Täler, Fjorde, Gletscher, Wasserfälle und herrliche Bergseen. Gewöhnen mussten wir uns an die nicht untergehen wollende Sonne. Es ist auch weit nach 22 Uhr noch ziemlich hell. So richtig dunkel wird´s eigentlich nur weit nach 24 Uhr. Das bietet allerdings auch die Möglichkeit, z.B. Wanderungen in die Abendstunden zu verschieben. Es ist nicht der Sommer-Sonne-Strand-Urlaub, wobei es auch das hier gibt. Insgesamt ist in Norwegen alles etwas entschleunigt. Keine Warteschlangen, kaum Staus und die Norweger scheinen insgesamt deutlich gechillter zu sein, als hierzulande. Das liegt wohl größtenteils am Wohlstand des Landes und der deutlich geringeren Einwohnerzahl. Aufgefallen ist uns auch der technologische Vorsprung und das Umweltbewusstsein. Hauptsächlich E-Autos, gasbetriebene Fähren, gut ausgebaute Radwege und zuverlässiger öffentlicher Nahverkehr in den Städten. Die Lebensmittel sind "gefühlt" etwa doppelt so teuer, wie hier. Alkohol etwa das dreifache. Die Übernachtung auf dem Campingplatz kostet durchschnittlich ca. 40 Euro für Bus und zwei Erwachsene. Auf nahezu jedem Platz kostet das Duschen extra. Bezahlt wird in Norwegen übrigens ausschließlich bargeldlos. 
Das Verkehrsnetz besteht speziell im Westen abwechselnd aus (sehr engen) Passstraßen, Brücken, Tunneln und dort, wo das (noch) nicht möglich ist - Fähren.  Dabei wartet Norwegen immer wieder mit Superlativen auf. Der tiefste Unterwasser-Tunnel, schwimmende Brücken und natürlich die bekannten "Landschaftsrouten". Die Kosten für die teils architektonischen Meisterleistungen müssen astronomisch sein und daher ist die Nutzung auch nicht kostenfrei. Die Maut wird automatisch über das Kennzeichen erfasst und in Rechnung gestellt. Überhaupt ist in Norwegen vieles "digital". Tankstellen mit Personal - Fehlanzeige und Tickets für den Nahverkehr kauft man völlig unkompliziert über ne App. Wir haben in den drei Wochen genau ein einziges Mal bar bezahlen müssen, weil das Kartenlesegerät defekt war. Von den umgerechnet 200€ haben wir also den größten Teil wieder mit nach Hause gebracht. 

Wiederholung nicht ausgeschlossen - dann aber weiter hoch in den Norden.... 

JUN
2022

SARDINIEN

In 4 Wochen rund um die Insel 

Die erste "große" Fahrt mit dem Bus

Vier Wochen in nem Bus - zu zweit - auf ne Insel!? Das wird ein abenteuerlicher Roadtrip. Wir haben in erster Linie Urlaub im Sinn, wollen entspannen und den Alltagsstress hinter uns lassen. Andererseits hat Sardinien Einiges zu bieten und wir möchten so viel, wie möglich davon "mitnehmen". Der Kompromiss lautet also - wir bleiben so lange, wie´s uns gefällt und fahren dann weiter. So war´s geplant und so haben wir´s auch gemacht. Wir sind über Reiseberichte, Reiseführer und vielen Unterhaltungen ganz gut informiert, wissen also, wo die Reise ungefähr hingehen könnte. Aber eben nur ungefähr. Deshalb buchen wir lediglich die Fähre für die Hinfahrt und den ersten Campingplatz. Dann lassen wir uns treiben. 

Nach zweitägiger Anreise über den Gardasee, Pisa und der Überfahrt mit der Fähre von Livorno zum Golfo Aranci, betreten wir spät abends das erste Mal sardischen Boden. Lessons learned - nie wieder Tagesfähre. Die Überfahrt hat megalangweilige 10 Stunden gedauert. Egal, erstmal angekommen, machen wir uns auf den Weg zum gebuchten Campingplatz (Isuledda). Der liegt etwa 30 km im Nord-Osten der Insel. 
Wir haben den "super-duper"-Stellplatz direkt am Meer reserviert und der ist riesig. Hier könnten ohne Weiteres drei Busse unserer Klasse stehen. Teuer ist er auch - aber ist ja Urlaub. Als wir am nächsten Morgen die Jalousien hochziehen, direkt aufs Meer schauen können und die gerade aufgehenden Sonne durchs Fenster blinzelt, ist schon mal klar, das war's wert. Strandtage und Sightseeing wechseln sich ab. Wir schauen uns die "Costa Smeralda" an, wandern in Palau zum Wahrzeichen "Rocco dell' Orso" hoch und mieten zwischendrin mal für 4 Stunden ein Motorboot. Mit dem geht´s zur Insel "Caprera" im Norden und vorbei an der "Isla Maddalena". Unterwegs laden schöne, einsamen Buchten zum Ankern und Baden ein - ok, so ganz einsam waren sie dann doch wieder nicht:-)
Anekdote: Östlich der Insel Caprera machen wir "Bekanntschaft" mit dem deutschen Militär, dass hier Bootfahren übt. Meine Kappe geht über Bord und die muss ich wiederhaben. Die Buben machen auf "dicke Hose" und steuern langsam auf uns zu. Hilft nix - ohne Kappe fahr ich nicht weiter. Die Situation eskaliert - NICHT - wir angeln das Ding trotz Wind und Seegang beim dritten Anlauf aus dem Wasser und sehen zu, dass wir weiterkommen.  

Der Campingplatz "Isuledda" im Nord-Osten dürfte ähnlich bekannt sein, wie der "Capo Ferrato", an der Costa Rei ganz im Süden. Der Platz bietet u.a. Stellplätze direkt am Meer - mit grandiosem Ausblick. Allerdings sind die nicht so ganz easy anzufahren und darüber hinaus, meistens ohne jeglichen Schatten. Zugang zum Meer findet man über einen weitläufigen Strand und kleinere Badebuchten. 
Das Angebot reicht vom Restaurant, über einen kleinen Shop, Cafe, Spielplätzen, bis hin zum Bootsverleih mit Tauchbasis. Erwähnenswert wäre da noch der "neue Club" auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Party hard und laut bis spät in die Nacht. Muss man jetzt nicht zwingend haben und gestört hat´s uns schon.
Die Stellplätze - vor allem direkt am Meer - sind vergleichsweise (sehr) teuer. (Womo, 2 Personen 80-110€/Nacht).
Für das 40PS-Motorboot - völlig ausreichend und ohne Führerschein zu mieten - werden inkl. Sprit 150€ fällig. Das geht für vier Stunden in Ordnung und das Boot war top. 
Aufenthaltsdauer: 5 Nächte

Wir wollen weiter und brechen frühmorgens Richtung Nord-Westen auf. Unterwegs machen wir Halt in "Santa Teresa". Die letzten Kilometern (und Höhenmeter) zum "Capo Testa" radeln wir (Womo verboten). Das scheint allerdings nur für Touris zu gelten. Die Italiener brettern mit Ihren Fahrzeugen bis zum Cap und offensichtlich ist auch wild übernachten kein Problem. Was sind schon Regeln und für wen überhaupt? Wir sind sehr früh dran. Das, in den Hang gebaute Restaurant, ist noch geschlossen und der Weg zur sehr schönen Bucht unterhalb gesperrt. 
Macht nix, wir genießen die Aussicht am Leuchtturm, spazieren ein wenig durch die Felsen und radeln zurück. Nachmittags steuern wir den Campingplatz "Valledoria" an und stellen den Bus unter schattenspendende Pinien. Tags drauf kaufen wir ein Ticket für den Linienbus und fahren frühabends nach "Castelsardo". Nettes kleines Städtchen mit einer hochgelegenen Festung. Der Weg dahin führt durch schmale Gassen steil nach oben. Viele kleine Restaurants laden zum Essen ein. Noch rechtzeitig oben angekommen, schauen wir dem beeindruckenden Sonnenuntergang zu. Hunderte, in der Felswand nistende Vögel, untermalen das Ereignis "musikalisch".
Zurück wollen wir auch mit dem Bus und erleben ein Nahverkehrsdesaster, das seines Gleichen sucht. Im ganzen Ort ist kein Rückfahrtticket zu bekommen. Schwarzfahren ist für uns gut erzogene Touris keine Option und wir sind auch nicht sicher, ob uns der Bus überhaupt mitnimmt. Am Ende rufen wir ein Taxi...

Der Campingplatz "Valledoria" ist klein, aber fein. Super sauber, ausgestattet mit modernen Sanitäranlagen und sehr schönem Badestrand. Und - es gibt Toilettenpapier. Das ist auf Sardinien - bemerkenswerter Weise - eher die Ausnahme. Preislich liegt der Platz im unteren Durchschnitt (Womo, 2 Personen 26€/Nacht).
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

"Go West" ist die Devise. Wir steuern zuerst den Hafen „Porto Torres“ an und wollen von dort mit dem Boot zur Insel Asinara. Dort sollen weiße, halbblinde Albino-Esel, umherirren. Ob man die jetzt unbedingt sehen muss – keine Ahnung, aber es ergibt sich eh anders.
Auf dem Weg verlieren wir zunächst mal fast unser Reserverad. Das muss erstmal wieder befestigt werden. Im Hafen ist leider kein Schiff zu finden. Also fahren wir weiter nach Stintino, um vielleicht von dort übersetzen zu können. Und wo wir schon mal da sind, müssen wir natürlich den weltbekannten Strand „La Pelosa“ besuchen. Ja, der Strand ist schön, feinster weißer Sand, das Wasser türkisblau. Aber, wir bezahlen erst den nicht ganz billigen Parkplatz, dann den Zugang zum Strand - das geht wiederum nur per Voranmeldung via Internet - und dann geht´s (fast) zum Strand. Wir benötigen nämlich noch Matten, um sie unter die Handtücher zu legen. Vorschrift, oder Geldmacherei?! Jedenfalls ist die Mitnahme von Sand strengstens verboten und wird mit bis zu 10.000€ Strafe geahndet. Der Strand selbst ist in der Vorsaison vergleichbar mit dem in Bibione in der Hauptsaison. Liege neben Liege, Handtuch neben Handtuch. Der Weg zum ersehnten kühlen Nass gleicht also eher einem Hindernislauf. Nach gut zwei Stunden wird uns das Treiben zu bunt und wir packen unsere Sachen. Außerdem wollen wir ja noch zur Insel - die mit den Eseln. Beim Verlassen des Strandes schauen wir peinlich genau, ob sich nicht doch noch ein Körnchen Sand versteckt hat. Für 10 Riesen fällt mir dann doch was Besseres ein…
Die Counter für die Exkursion - alle dicht. Der Hafen in Stintino - nicht zu finden. Wir sehen ihn, landen aber nach Navi immer wieder auf schmalen Feldwegen. Genug für heute, wir lassen uns nicht stressen und fahren weiter Richtung Alghero, zum nördlich davon gelegenen CP „Torre del Porticciolo“. 

Am nächsten Tag ist die „Grotta di Nettuno“ unser Ziel. Wir fahren sehr früh los und sind auch die ersten auf dem (sehr) kleinen Parkplatz. Einlass ist erst um 9 Uhr. Aber wir haben ja den Bus dabei und machen erstmal Kaffee. Kurz vor 9 Uhr kaufen wir das Ticket und folgen dem Guide die 654 Stufen nach unten zur Grotte. Eine atemberaubend schöne Landschaft inklusive Vogel-Paradies an den Steilhängen. Unten angekommen, beginnt die 20 minütige Führung. Die Grotte bietet zauberhafte Einblicke und ist ansprechend beleuchtet. Nach der Besichtigung müssen wir die Stufen wieder hinauf. Das Thermometer zeigt um diese Zeit bereits 32 Grad an. Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Stadt Alghero, essen eine Kleinigkeit und schlendern ein wenig durch die Gassen. Am Nachmittag steigt die Temperatur dann auf über 40 Grad!

Der Campingplatz „Torre del Porticciolo“ liegt etwas oberhalb vom Meer. Es führt ein Weg direkt nach unten zur Badebucht. Nicht besonders schön, aber schon ok. Die Stellplätze sind etwas klein und schattig. Bei den Temperaturen sehr angenehm. Die Carthago-Klasse bleibt hier besser vor der Schranke stehen - ist schon mit nem Bus ziemlich eng:-) Der Sanitärbereich, mit großzügigen Duschkabinen, ist ausgesprochen sauber. Abends essen wir im Restaurant am Platz Fisch. Ganz hervorragende Küche und verhältnismäßig günstig. Essen "to go" gibt's hier übrigens nicht und auf die Frage nach Pizza, lächelt der Ober nur mitleidig und antwortet mit einem charmanten, aber bestimmten "no".
Womo, 2 Personen 30€/Nacht 15% mit ADAC-Card
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Alghero gefällt uns. Wir sind aber zu weit weg, um dort den Abend zu verbringen. Also müssen wir näher hin. Der CP „Village Laguna Blu“ scheint geeignet. Von hier sind es nur ca. 6km zur Stadt. Kein Problem mit dem Rad und der Weg ist ziemlich gut ausgebaut. Die Altstadt mit Stadtmauer, kleinen, engen Gassen, Geschäften, Musikanten an vielen Ecken und buntes Treiben - das haben wir gesucht und hier gefunden. Wir genießen in einer Bar, direkt an/auf der Stadtmauer, den Sonnenuntergang, laufen noch ein wenig durch den Hafen und machen uns auf den Weg zurück. Unterwegs fahren wir an Badestränden vorbei, die - noch - schöner sind, als der direkt am Campingplatz. Also packen wir am nächsten Tag das Equipment zusammen und radeln dort hin.

Der Campingplatz „Village Laguna Blu“ ist ziemlich groß. Pool, Animation, Restaurant - alles am Platz. Die Sanitäranlagen sind sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden. Entscheidend war für uns die Nähe zur Stadt. Ansonsten müssten wir hier nicht nochmal her.
Womo, 2 Personen 42€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 3 Nächte

Die Tage vergehen im Flug und wir müssen entscheiden, ob wir weiter in den Süden wollen, oder gleich rüber zur Ostküste fahren. Der Süden gewinnt und wir düsen sehr früh los. 300km liegen vor uns. Die Stadt "Bosa" lassen wir aus Zeitgründen aus – man kann halt nicht alles anschauen. Die Straßen sind allgemein in einem erbärmlichen Zustand. Bodenwellen, Schlaglöcher und Baustellen fordern den Bus - und uns. Um die Mittagszeit kommen wir auf der Halbinsel „Sant Antioco“ an. Wir füllen den Proviant auf, fahren zum CP „Camping Tonnara“ und dürfen uns einen schönen Stellplatz mit Sicht aufs Meer aussuchen.
Tags drauf steht die Insel „Isola di San Pietro“ auf dem Programm. Wir steuern den Bus, auf sehr engen Straßen, ca. 10km nach "Calasetta" und nehmen von dort die Fähre nach "Caloforte". Ein kleines Städtchen mit Hafenpromenade, Restaurants und Bars. Die Räder haben wir nicht dabei und einen Roller will uns keiner vermieten. Also spazieren wir durch die Altstadt, trinken ein Bier und kehren um die Mittagszeit zurück.

Der Campingplatz "Camping Tonnara" ist etwas kleiner, aber sehr gepflegt. Die Sanitäranlagen sind ausgesprochen sauber.  Die Badebucht ist felsig und lädt zum Schnorcheln ein. 
Womo, 2 Personen 34€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Weiter geht´s ganz in den Süden - Richtung „Chia“. Dafür biegen wir von der Hauptstraße auf die Küstenstraße (SP71) ab. Traumhaft schön schlängelt sich die Straße am teils steilen Ufer entlang. Wir halten immer wieder an, um den Ausblick zu genießen. Eine der schönsten Straßen, die ich je gefahren bin und auch mit dem Bus kein Problem. Knapp 2 Stunden später erreichen wir den CP „Flumendosa“. Wir nehmen einen Stellplatz unter Bäumen und machen Siesta. Am Abend treiben uns die Mücken und die ziemlich lauten Nachbarn in den Bus. Tags drauf radeln wir nach Pula. 7km auf der viel befahrenen Straße ist kein Spaß, geht aber. Pula selbst muss man jetzt nicht unbedingt gesehen haben, aber wir kommen an dem sehr schönen Strand „Spiaggia di Nora“ vorbei - und haben nix zum Baden mit. Also nochmal zurück, Badeklamotten eingepackt und wieder hin. Insgesamt sind so ca. 30km zusammengekommen, das war der Beach aber wert! Super gepflegt, kleine Bar mit Essen und Getränken, sehr teure aber bequeme Liegen mit Schirm und ein wunderbares Meer.

Der Campingplatz "Flumendosa" ist klein, mit nettem Café/Bar und einem Mini-Shop. Die Sanitäranlagen sind schon in die Jahre gekommen und auch nicht sonderlich gepflegt - geht grad noch so. Der ziemlich lange Sandstrand ist 200m weit weg, noch wenig besucht und auch nicht sonderlich schön. Das „Restaurant“ am Platz bietet nur Pizzen an.
Womo, 2 Personen 21€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Wir fahren Richtung Ostküste. Quer durch die Hauptstadt "Cagliari" und auf - bis jetzt - besten Straßen entlang Richtung „Capo Ferrato“. An der Costa Rei sind leider alle CP ausgebucht, also müssen wir noch ein Stück weiter die Küste hoch. Auf dem Stellplatz „Bella Vista“ finden wir dann einen freien Platz. Sehr schön gelegen, unter schattenspendenden Bäumen, einem kleinen Restaurant mit Kiosk und direktem Zugang zum sehr schönen Sandstrand - und da ist, abgesehen von ein paar Wochenendurlaubern, mal gar nichts los. Abends darf der mittlerweile obligatorische "Aperol Spritz" nicht fehlen. Den bekommen wir auf der Terrasse des kleinen Lokals mit direktem Blick aufs Meer serviert. Und weil´s hier so angenehm ist, der Strand und das Meer auch genau unseren Vorstellungen entspricht, werden aus der geplanten einen Übernachtung mal  eben gaaanz entspannte drei Tage. 

Der Stellplatz "Bella Vista" ist echt mega und sehr gepflegt. Es gibt nur jeweils eine Toilette für Mädels und Buben, die ist aber erstaunlicherweise immer sauber. Duschen (warm) kosten 50 Cent extra. Auf dem Platz gibt´s keinen Shop und der nächste Supermarkt ist ein ganzes Stück weg. Proviant muss also vorher besorgt werden.
Womo, 2 Personen 23€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 3 Nächte

Wir reisen weiter die Ostküste hinauf. Nach ca. 70km erreichen wir den CP Telis. Einen Stellplatz bekommen wir wieder direkt am Meer und genießen den Rest des Tages in der wirklich schönen Badebucht. Am nächsten Tag radeln wir ein paar Kilometer nach "Arbatax", schauen dort an den zweifellos schönen Felsen vorbei und tingeln noch durch die Stadt. Zu Abend essen wir im Restaurant am Platz. Ausgesprochen gutes Essen und bester Service. Wir beschließen noch am selben Abend spontan eine Bootstour die Küste entlang zu buchen. Das klappt zum Glück per SMS. Der Anbieter "Helios Tourismo" ist eine absolute Empfehlung!

Das gestern gebuchte Schiff legt bereits um 8:15 Uhr am Hafen in Arbatax ab. Lange 10 Stunden soll´s insgesamt dauern. Es werden mit die schönsten Stunden des Urlaubs. Mit ca. 40 Personen an Bord schippern wir die Ostküste hoch. Beeindruckende Steilküste mit Traumstränden, die denen in der Karibik in nichts nachstehen. Zwischendurch besuchen wir die „Grotta del Fico“. Auch die - sehr beeindruckend und bei der Hitze eine willkommene Erfrischung. An drei Stränden verlassen wir das Schiff für ca. eine Stunde und genießen das türkisfarbene, warme Wasser. Mittagessen, Kaffee, Obst und Getränke bekommen wir auf dem Schiff serviert. Auf der Rückfahrt steuert der Skipper das doch große Schiff mit beeindruckender Sicherheit in zwei Fjorde. Auch das ein respektables Unterfangen. Kurz vor der Ankunft werden die Möwen mit den Resten des Mittagsmahls gefüttert. Dabei fressen einige dem Skipper aus der Hand - haben wir so auch noch nicht gesehen. Insgesamt ein zwar anstrengender, aber überragender Ausflug. Kosten 65€ pro Person und jeden Cent wert.

Der Campingplatz "Telis" ist im Nachhinein unser absoluter Favorit. Nettes kleines Cafe, superschöne Badebucht, kleiner Shop und ein ganz hervorragendes Restaurant. Die Sanitäranlagen sind modern und sauber. 

Womo, 2 Personen ??€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 3 Nächte

Weiter geht´s die Ostküste hinauf in Richtung Norden zum CP "Saprama". Wir wählen die Straße nahe der Küste. Die "SS125" schraubt sich dabei erst über 1000Meter nach oben und dann wieder runter auf Meerniveau. Wir erreichen somit unseren höchsten Punkt auf der Inselrundfahrt und trinken oben erstmal Cappuccino. Für Motorradfahren ein Traum, mit dem Dickschiff ein wenig Arbeit. Mittags kommen wir am CP an und manövrieren den Bus auf den engen Platz unter Pinien. Am nächsten Morgen bringt uns der CP-Transfer ins 15km entfernte Städtchen „Orosei“. Es ist schon unerträglich heiß und schwül. Wir laufen durch die Gässchen, schauen zur Kirche und nehmen einen Cappuccino. Der Strand ist zu weit weg und außerdem haben wir auch nichts entsprechendes dabei. Für weitere zwei Stunden - bis der Bus kommen würde - fehlt uns die Lust. Die Hitze macht uns heute echt zu schaffen und die Stadt gefällt uns auch nicht sonderlich. Also ordern wir ein Taxi für die Rückfahrt.

Der Campingplatz "Saprama" kann dem letzten Platz Telis nicht das Wasser reichen, aber Sanitär und Platz sind sauber. Vor allem die Lage im Pinienwald ist bei den Temperaturen schon von Vorteil.

Womo, 2 Personen ??€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Wir fahren den letzten Campingplatz vor der Fähre an. Der CP "San Teodore la Cinta" liegt direkt am Meer, ist aber schon fast ausgebucht. Der weitläufige Strand mit feinem Sand ist entsprechend voll. Abends radeln wir zum Markt in "Teodore", der jeden Tag von 8 - 24 Uhr stattfindet. Die Geschäfte und Restaurants sind bis spätabends geöffnet und hier und da tritt eine Band auf. Schöner Abend, aber auch hier ist schon ganz schön was los. Den letzten Tag verbringen wir am Strand. Die Temperaturen steigen wieder auf knapp 40 Grad. Das Meer bietet mit gut 25 Grad auch keine Erfrischung mehr. Wir genießen den Abend am Strand, trinken ein zwei Gläser Wein und packen gemütlich zusammen.

Der Campingplatz "San Teodore la Cinta" liegt nicht weit unterhalb von Olbia und ist schon deshalb ein gute Wahl für die Fahrt zur Fähre. Die Sanitäranlagen sind eher mittelmäßig, aber soweit in Ordnung.

Womo, 2 Personen ??€/Nacht
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Bye bye Sardinien. Um 17 Uhr verlassen wir den CP und machen uns auf den Weg nach Olbia. Um 21:15 legt die Fähre pünktlich ab. Nach ein paar Drinks an Board und mit ein wenig Wehmut beziehen wir die Kabine und schlafen auf der ruhigen Überfahrt recht gut. Mit den obligatorischen zwei Stunden Verspätung erreichen wir um 9 Uhr Genua und fahren weiter an den Lago die Maggiore. Die Überfahrt in einer Außenkabine schlägt mit 270€ zu Buche. Würden wir aber immer wieder so machen. 

Fazit: 
Sardinien ist eine zauberhafte Insel, mit unzähligen, wirklich schönen Stränden und glasklarem Meer. Wir haben in den vier Wochen natürlich längst nicht alles gesehen, aber einen - für uns - guten Kompromiss zwischen Erholung, Fahren und dem Besuch von Sehenswürdigkeiten gefunden. Die Straßen sind - vor allem im Osten der Insel - wirklich schlecht. Schlaglöcher und Bodenwellen der gröberen Art, sehr kurvenreich und eng. Das war mit dem 3,5t schweren Bus nicht immer angenehm. Die Etappen waren daher entsprechend kurz geplant und so hatten wir auch keinen Stress. Stau hatten wir nirgends. Die Campingplätze waren insgesamt völlig ausreichend und bis auf ein paar wenige, haben wir auch immer einen Stellplatz bekommen. Preislich liegen sie durchschnittlich um die 35€ pro Nacht (Womo/2 Personen/meistens inkl. Strom). Wir haben uns bei der Auswahl im Prinzip auf Reiseführer und Bewertungen im Internet verlassen. Den Städten konnten wir - ausgenommen Alghero - nicht viel abgewinnen. Das war aber auch nicht das Ziel der Reise. Gefehlt hat uns ein motorisiertes Zweirad. Damit hätten wir die Umgebung schon umfangreicher erkunden können. Das Wetter haben wir gut erwischt, aber mit teilweise über 40 Grad war´s fast schon zu heiß. In den knapp vier Wochen (Ende Mai - Ende Juni) - kein Tropfen Regen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es quasi überall. Ob Supermarkt, oder kleine Läden mit sardischen Schmankerl. Fisch kauft man gut und günstig in der örtlichen "Pescheria".  Tankstellen und Wasserversorgung waren gar kein Problem und ausreichend vorhanden. 

Insgesamt haben wir 3200 Kilometer zurückgelegt - ohne Panne! Der Gasverbrauch ist nicht erwähnenswert und lag bei etwas über 2kg. Allerdings haben wir den Grill mit Kartuschen betrieben. 

MRZ
2021

WIR STEIGEN AUF NEN BUS UM

Der Wohnwagen muss einem Pössl-Bus auf Basis Citroen weichen

Die ersten Eindrücke nach ziemlich genau einem Jahr

Nach ein paar Probefahrten mit geliehenen Wohnmobilen und etlichen besuchen bei Händlern, werden unsere Vorstellungen konkreter. Es soll ein Fahrzeug für zwei sein, ohne Alkoven oder Hubbett. Groß genug, um damit einige Wochen unterwegs sein zu können, oder mal schnell ins Wochenende zu düsen, aber auch einigermaßen "handlich", wenn es um den alltäglichen Gebrauch geht. Absolute Prämisse waren Längsbetten im Heck und ein "Bad", das ausreichend Platz bietet (da hatte der mal geliehene "CaraCompakt" doch einige Schwächen). Wir erwerben also einen zwei Jahre alten Citroen Jumper. Der Pössl-Ausbau entspricht ziemlich genau unseren Vorstellungen und die Details sind recht clever umgesetzt. 

Fazit nach einem Jahr:

Wohnmobil vs. Wohnwagen

Nach gut 13 Jahren mit dem Wohnwagen und einigen "Erlebnissen" mit dem Wohnmobil ist es Zeit für einen Vergleich:

++ wesentlich einfacher zu fahren und deutlich bequemere Sitzposition(en)
++ im Stau Zugang zu Lebensmitteln, Kühlschrank, Toilette usw.
+ Fahrerwechsel - mehr oder weniger - "on the fly" möglich
+ Parken z.B. in der Stadt vergleichsweise einfach
+ Schlafen (außer Fahrer) während der Fahrt (im Stau) möglich - wenn auch nicht erlaubt
+ Autark stehen kein Problem (110l Frischwasser und Abwasser, Solarzellen, Bordbatterie, 2 x 11kg Gas)
+ "Rüstzeit" am Stellplatz (Campingplatz) 10 Minuten - abstellen - Strom anschließen - fertig
+ Parken/Abstellen auf öffentlichen Straßen ohne Zeitbegrenzung erlaubt (Wohnwagen 14 Tage)
+ deutlich schneller, auch wenn´s uns im Urlaub darauf nicht ankommt
+ bei Tempo 110km/h verbraucht der Bus etwa 1,5l weniger Sprit als unser S-max mit Hänger 
- im Innenraum wird´s ab 130km/h laut (eigentlich kein -)
- weniger Platz
- weniger Zuladung!
-- als "Basis" am Urlaubsort eher weniger geeignet, weil der Aktionsradius eingeschränkt ist
-- Anschaffungskosten und Unterhalt um ein Vielfaches höher

Mit dem Wohnmobil sind wir also agiler. Einsteigen, losfahren und egal was kommt, wir könnten überall stehenbleiben und eine Nacht verbringen. Die Städtetour, eine Feier oder mal eben schnell fürs Wochenende zum Radeln - alles kein Problem. Geeignet auch für die "große Tour", durch welches Land auch immer, wenn die Reise das Ziel ist. In Verbindung mit Fähren wäre das ganz besonders zu betrachten, da der Hänger hier deutlich teurer und auch nicht ganz unproblematisch ist. 

Den Wohnwagen ziehen wir irgendwo hin und da bleiben wir dann auch für ne Zeit. Wahlweise vielleicht auch mal zum "Dauercampen" für ein Jahr - hatten wir 12 Jahre vor, aber doch nie gemacht.

Autark stehen - Energiebedarf:

Ziemlich individuell. Unser Fahrzeug ist mit einer Solaranlage 200W (mit MPPT-Regler), AGM-Bordbatterie 100Ah und 2x 11kg Gas ausgestattet. Im Sommer ist das alles gar kein Problem. Der "Stromfresser" ist hier definitiv der Kühlschrank (Kompressor, also elektrisch). Das bekommt die Solaranlage aber bei guter Ausrichtung tagsüber hin. Gas wird nur zum kochen oder für warmes Wasser benötigt - die 11 kg Flasche hält hier gefühlt ewig. 

Im Herbst/Winter sieht das ganz anders aus. Der Kühlschrank braucht wegen der niedrigeren Außentemperaturen weniger Energie. Sonnenlicht für die Solaranlage steht aber auch eher reduziert zur Verfügung. Was also mit dem Gas? Wir wollen im Bus nicht frieren und stellen tagsüber 16 Grad, abends 20 Grad und nachts ca. 18 Grad ein. Bei 0-10 Grad Außentemperatur verbrauchen wir so - mit einmal Wasser zum Spülen warm machen und Kaffee/Tee kochen - ca. 2 bis max. 3kg Gas pro Tag. Bei 22kg Gas in zwei (vollen) Flaschen reicht das also für etwa 7 Tage. Derzeit wird dabei nur die Frontscheibe mit einer passenden Abdeckung "isoliert". 

Wir kommen im Frühjahr - bei sonnigem Wetter, aber nachts um die 0 Grad - mit dem Solarstrom ganz gut hin. 1-2 Stunden Fernsehen, Kühlschrank, Lüfter für die Heizung und ein paar Mal Handy und Co laden, gleicht die Solaranlage tagsüber wieder aus. Steht der Bus im Schatten, oder ist es bewölkt, wird´s eng.
Für den Gasverbrauch haben wir mittlerweile ein ganz gutes Gefühl und kontrollieren den Füllstand mit der "Truma Level-Control". Die Ersatzflasche wird per "Truma Duo-Control" automatisch umgeschaltet. Praktisch, die Flasche wird nämlich IMMER nachts leer...

 

SEP
2016

HAUSBOOTURLAUB 

Eine Woche mit dem Hausboot über die Mecklenburgische Seenplatte

Schiff ahoi

Wie kommt man eigentlich auf ein Hausboot - also jetzt im übertragenen Sinne? Bei uns - eigentlich reiner Zufall. Wir campen ja nun schon ne ganze Weile - Sommer wie Winter. Irgendwann verschlägt´s uns - wetterbedingt - nach Kroatien auf die Insel Krk (Zufall #1). Und dann hat da einer in der Gesellschaft einen Motorbootführerschein und wir mieten für einen Tag ein Boot mit reichlich Antriebsstärke (Zufall #2). Schnell weg vom überfüllten Strand erreichen wir nach einer knappen Stunde Fahrt eine kleine Bucht - ganz für uns alleine. Nach dem einsamen Badespaß fahren wir weiter und finden in der nächsten Bucht ein kleines Fischrestaurant, ebenfalls praktisch nur über das Meer, oder einem sehr langem Fußmarsch erreichbar. Außer uns, nur ein weiteres Pärchen - natürlich mit Boot. Wir bekommen die beste, größte und günstigste Fischplatte "ever" serviert. Spätestens jetzt ist klar, einer in der Familie braucht den Motorbootführerschein. Is ja nicht so, dass da immer grad "zufällig" einer dabei ist, der nen Schein hat, um ein Boot zu mieten. Und ohne Schein, kein Boot. Also wer jetzt? Balu - scheidet aus :-), Niklas - (noch) zu jung, Petra - will nicht. Also ich! 
UPDATE 2022 Niklas hat den SBF-See gemacht und ist nun auch "Skipper".
Kurzerhand also angemeldet, Theoriestunden besucht (völlig unnötig und verschwendete Lebenszeit/Geld), App geladen - oder eben, auf der später noch genannten "Wassersport-Akademie", die Fragen und Navigations-aufgaben gebüffelt und den Führerschein für See und gleich drauf noch den für Binnengewässer absolviert. 

Und dann festgestellt - du darfst hier ja quasi nirgends fahren! Das war dann blöd. Auf der Suche nach Gelegenheiten kam ich irgendwann auf eine Webseite, auf der man Boote leihen kann - Hausboote eben (Zufall #3). Ist irgendwie wie campen, dachte ich mir - nur halt auf dem Wasser. Gesagt - getan, wir buchen ein Hausboot für eine Woche und wollen damit über Seen und Kanäle der Müritz-Elde-Wasserstraßen tuckern. Wer hätte gedacht, dass wir irgendwann mal Urlaub im "Osten" machen... 

Noch ein Wort zum Motorbootführerschein. Es ist halt so, dass man erstens! das mühsam erworbene theoretische Wissen für die Prüfung gleich danach schnell wieder vergisst (seefahrerische Demenz). Von praktischer Navigation und Peilung mal ganz zu Schweigen. Wer jetzt - wie ich - glaubt, das brauchst du nie wieder - weit gefehlt. Allerspätestens bei der ersten Schleuse hätte ich keinen Plan mehr gehabt. Was für merkwürdige Lichter da doch leuchten können. Und diese hübsch angepinselten gelb/schwarzen Tonnen - da war ja auch was?! Also wieder App aktiviert, die Schleusensignale, Gefahrstellen- und Fahrwassertonnen und das Eine oder Andere Ver-Gebotszeichen verinnerlicht.

Zweitens! macht man die praktische Prüfung für den Sportbootführerschein See (zwei Fahrstunden Vorbereitung) auf dem z.B. Starnberger See mit einem Boot, das im Vergleich zu einem Hausboot (10t Eigengewicht) geradezu lächerlich ist. Auf ging´s also zum Skippertraining am Bodensee mit einem wirklich großem Boot.

 Zum Hausboot selbst. Das Teil ist echt groß und mindestens respekteinflößend. Also gemach, gemach, bevor man da los - oder in dem Fall ablegt. Das "hantieren" mit dem Pott ist zwar einfacher als vermutet, der Tag Skippertraining und ein Bugstrahlruder vereinfachen die Angelegenheit aber doch erheblich. Und im Zweifelsfall mal eben rechts ranfahren, Warnblinker an und den ADAC rufen, is auch nicht. Einmal abgelegt, nehmen die Dinge - im wahrsten Sinne des Wortes - ihren Lauf.

Ah ja, festmachen sollte man das Boot ja irgendwann auch wieder. Also das Knotenkisterl rausgekramt, Schnüre entwirrt und auch das wieder geübt (Klampen belegen und die Fender richtig befestigen muss "sitzen"). Und damit man sich beim ersten Anlegen im Hafen - wahlweise auch beim ersten Schleusen - nicht wie der letzte Volldepp anstellt, die einschlägige Literatur  nicht vernachlässigen.

 Seemannsgarn: ein Pärchen hat angeblich eine Woche lang nur vor Anker gelegen und Dosennahrung zu sich genommen, weil der Skipper nicht in der Lage war, anzulegen.

Ein Anderer soll das Boot irgendwo im Schilf "abgestellt", den Vermieter noch kurz informiert und sogleich die Heimreise angetreten haben. Einer soll beim Anlegen gar die halbe Steganlage demoliert haben... Ob´s stimmt?!

Alles Weitere (speziell Tipps und Tricks rund ums Chartern) und unsere Erfahrungen/Empfehlungen stehen im "Reisebericht", der auf der Seite der Wassersport Akademie veröffentlicht wurde. Die haben zwar nicht direkt was mit dem Hausboot-Törn zu tun, waren aber beim Lernen auf die Boot-Führerscheine eine echt große Hilfe und sind uneingeschränkt empfehlenswert, wenn´s um Fragen rund um Sportbootprüfungen und Scheine geht.

 Wir hatten eine megageile Woche, ne Menge Spaß und würden das immer wieder machen.

2013
-2020

DER ZWEITE WOHNWAGEN 

Dethleffs Camper 530SK

Der Knaus Wohnwagen wird zu klein. Wir erwerben daher den wesentlich größeren Dethleffs als Ausstellungsfahrzeug. Stockbetten im Heck, Mittelsitzgruppe und Doppelbett im Bug bieten ausreichend Platz für alle. Knapp 20.000km ziehen wir das über 7m lange und 1800kg schwere Gefährt durch die Gegend und verbringen 213 gemütliche Nächte darin. Immer noch Sommer wie Winter.

2008
-2013

DER ERSTE WOHNWAGEN 

Knaus Blueline

Das Camping-Abenteuer beginnt mit einem gebrauchtem Wohnwagen von Knaus. Schon im ersten Jahr wird - neben dem Urlaub im Sommer - das Wintercampen getestet. Uns gefällt`s...

In den nächsten fünf Jahren sammeln wir bei 160 Übernachtungen und über 12.000km Strecke  "Camping-Erfahrung".

Philosophie...

... oder warum wir eigentlich campen.

Spätestens nach der Entscheidung für unseren lieben Hund, stellte sich die Frage, wie und wo verbringen wir denn jetzt unsere Urlaube? Die Idee, einen Wohnwagen zu kaufen, kam eher spontan auf - also ziemlich spontan. Vom ersten Gedanken, bis zum käuflichen Erwerb des ersten Fahrzeuges, vergingen nicht mehr als drei Wochen.  Unsere Campingerfahrung ging bis dahin nicht über einen Kurzaufenthalt im Zelt für ein paar Tage hinaus.  Erfahrung mit nem Wohnwagen - komplette Fehlanzeige. Vielleicht machte es das ja gerade aus. Wir lernten bei jedem Aufenthalt etwas dazu, erweiterten nach und nach das Equipment und trauten uns auch, im Winter unterwegs zu sein. Wirklich schlechte Erfahrungen haben wir keine gemacht. Ok, den Wohnwagen bei winterlichen Verhältnissen und Stau im Tauerntunnel, über die Passtraße zu bugsieren, war jetzt nicht die allerbeste Idee...
Egal, wo wir waren - oder noch hinfahren, es ist das kleine Abenteuer, das am Ende den Unterschied zum "All-inclusiv-Urlaub" macht. 

Campingplätze:
Das würde den Rahmen sprengen und außerdem verändern sich die Gegebenheiten dort auch mal schnell.
Nennenswert, da wir hier die mit Abstand meisten Aufenthalte verbracht haben, ist der mit fünf Sternen ausgezeichnete CP "Aufenfeld" im Zillertal.  Und das hat mehrere Gründe:

  • ganzjährig geöffnet
  • sowohl kleiner Badesee als auch Hallenbad
  • Saunalandschaft
  • sehr gutes Restaurant
  • überdachte Freizeitanlage mit Fußballfeld, Trampolin und Halfpipes für Scooter/BMX
  • Bogenschießen
  • Kletterhalle mit Boulderbereich
  • 4 Sanitärhäuser
  • kleiner Imbiss
  • Westernstadt mit Restaurant und Bar
  • Outdoor-Veranstalter direkt am Platz (Raften, Canyoning, Gleitschirm usw.)
  • im Winter Skibustransfer in die 3km entfernte Zillertal-Arena

Durch seine Lage findet man zu wirklich jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter ein ziemlich umfangreiches Freizeitangebot. Mit 140km Anfahrt aus München ist der Platz auch gut für ein (langes) Wochenende geeignet. Knapp 100 Übernachtungen haben wir hier zu allen Jahreszeiten verbracht. Ein "Schnäppchen" ist er übrigens nicht - aber das ist bei dem Angebot auch nicht zu erwarten.

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